Hier tippt die Ortenau

Montag, 22. März 2010

Die wilde Seite des Kontinents



Eine große Attraktion im Western Cape ist das Haifischtauchen. Von Gaansbai aus geht es mit dem Schiff raus aufs Meer. Zwischen der Küste und einer kleinen Insel wird der Käfig zu Wasser gelassen. Auf der Insel leben viele Robben, die die Lieblingsspeise der Haie sind. Die „Great Whites“ – die legendären weißen Haie – werden mit Blut und kleineren Fleischstückchen angelockt. Als Köder dienen große Fischköpfe, die an einem Seil angebunden vor dem Käfig ins Wasser geworfen werden. So versucht man die Haie für die beste Sicht und den Nervenkitzel direkt vor den Käfig zu locken. Es wird jedoch immer darauf geachtet, dass der Hai nicht gegen den Käfig knallt und sich dabei verletzt.

Leider war bei unserem Trip, meine Eltern haben mich in den Semesterferien besucht, die Sicht unter Wasser auf ein bis zwei Meter beschränkt. Zudem gelang es nur selten, die Haie tatsächlich auch an den Käfig zu locken. Vom Schiff aus konnte man die Haie gut beobachten und den größten Raubfisch der Meere bewundern. Nach den Meeresjägern ging es drei Tage später zu den Jägern auf dem Land. Der Krüger-Nationalpark ist mit zwei Millionen Hektar der größte Südafrikas. Hier sind mit Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Nashorn auch die „Big Five“, die fünf großen Landsäugetiere, beheimatet. Auf einem offenen Geländewagen geht es über die Pisten, um möglichst viele Tiere vors Objektiv zu bekommen.

Am Leopard lag es, dass wir unsere Liste nicht komplett abhaken konnten. Es wollte sich uns keiner zeigen. Interessant ist, dass die Tiere die großen Geländewagen nicht als Bedrohung ansehen. Öfters bewundern konnten wir Elefanten, Giraffen und Zebras.

Schon allein die Landschaft lohnt einen Ausflug in den Krügerpark. Auf unserer Fahrt ging es anfangs durch dicht bewachsenes Gelände, das später zu weitläufigen Steppe wurde. So konnte ich mit diesen Ausflügen die eindrucksvolle wilde Seite Südafrikas kennenlernen.

Dienstag, 16. März 2010

Ein Trip nach Kapstadt - WM Begeisterung spürbar



Nachdem die stress- und lernintensive Testvorbereitung vorbei ist, befinde ich mich nun mitten in den Ferien. Diese begannen am Freitag mit der Fahrt nach Kapstadt. Bereits am Mittwoch habe ich Besuch von meiner Familie bekommen, die hier ein paar Tage mit mir Urlaub machen. Kapstadt ist eine schoene Stadt. Der Weg dorthin fuehrt jedoch erneut am riesigen Township Khayelisha vorbei, bei welcher sich immer ein trauriges Gefuehl einstellt.

Die Armut bekommt man gerade in Kapstadt oft zu Gesicht. Die vielen Bettler erhoffen sich gute Gelegenheiten bei dem wohlhabenderem Volk Suedafrikas und von den vielen Touristen, die es hier gibt. Im Gegensatz zu Stellenbosch, wo die Bettler nur zum Betteln in die Stadt kommen, sieht man mitten in Kapstadt die armen Menschen auf dem grossen Platz vor dem Rathaus schlafen, weil sie kein anderes zu Hause haben. Dies ist der gleiche Platz, auf dem in 3 Monaten viele Einheimische und Touristen die WM live auf einem grossen Bildschirm verfolgen koennen. Wie 2002 in Achern heisst es nun 1:0 fuer Kapstadt.



Wir sind direkt im Greenpoint untergekommen. Von unserem Guesthouse kann man in ein paar Minuten zum Stadion laufen. Hier sind die Bauarbeiten sichtilich in Gange. Vor dem Stadion sind viele Bereiche noch in Bearbeitung und werden bis Juni wohl fertiggestellt um dem Gesamtbild des Stadions kein Dorn im Auge zu sein. Innerhalb der engsten Umzauunung befinden sich Kraene und an der Stadionverkleidung wird noch gebastelt. Genauer haben wir mir das Stadion nicht angeschaut.

Die Zahl der Werbeplakate ist seit Anfang Januar deutlich gewachsen. Man kann man an der Waterfront kleine Bootstouren in einem etwas groesseren Fussball buchen. In einem Supermarkt sind ueber den Regalen die Flaggen der teilnehmenden Nationen ausgehaengt und auf Schildern werden in verschiedenen Sprachen die Menschen begruesst. "WM2010 I can't wait", wie auf einem riesigen Plakat in der Stadt zu lesen ist, ist nun in Kapstadt ein grosses Thema.

Dienstag, 9. März 2010

TIA - This is Africa


Eine Woche noch, dann sind Ferien. Jeder Student aber verbindet die letzte Woche vor den Ferien mit Abgaben von Essays und Tests. Dass dies wichtig ist, aber nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen zählt, dürfte jeder einsehen. Ich werde Donnerstag mit Afrikaans und Freitag mit meiner Ingenieursvorlesung (Electrical Drive Systems) das Vergnügen haben.

Afrikaans fällt allen Deutschen recht leicht, da die Grammatik sehr simpel ist und viele Wörter sehr ähnlich sind. Einzig die Betonung und das Buchstabieren waren anfangs etwas komisch. Nachdem man sich daran gewöhnt hat, kommt es nur noch auf das Vokabelpauken an. Ich habe es allerdings aufgegeben, die in Afrikaans gehaltene Ingenieursvorlesung, zu besuchen. Die wichtigen Einzelheiten bleiben auf der Strecke. Das Textbuch ist zum Glück auf Englisch und wird so dieses Semester den Dozenten für mich ersetzen.

Das Lernen fällt mir hier nicht wirklich leicht: das Wetter hat sich seit letzter Woche konstant auf drückend heiß eingependelt, einige Societies und viele andere Aktivitäten erschweren das Lernen dazu noch maßgeblich. Societies sind Gruppierungen aller Art: sportliche, religiöse, politische, soziale, etc. Ich habe mich bisher für die Capoeira-, Dance- und die Weinsociety eingetragen. Das bedeutet regelmäßige Trainingszeiten unter der Woche. Die Weinsociety bietet wöchentlich Touren zu den Weinfarmen oder Weinproben auf dem Campus an. Eventuell werde ich mich dem Unterwasserclub anschließen, da ich unbedingt den Tauchschein machen möchte. Die Societies sind gerade für Internationale Studenten eine gute Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen. Die Einladung zu abendlichen Aktivitäten und Ausflügen sind die Folge. Man kann und will ja auch nicht immer absagen.

Und dann gibt es noch den Fussball. Ich habe die Trials für das Studententeam gemeistert und trainiere nun mit einem internationalen Team für die Studentenliga. Am Mittwoch haben wir unser erstes Spiel. Gegen wen, steht noch nicht fest, auch der restliche Spielplan ist noch nicht veröffentlicht. Das ist hier nichts besonderes, organisatorisch dauert alles etwas länger: TIA – This is Africa!

Montag, 1. März 2010

Der Weg zum Kap der guten Hoffnung


Bei 37 Grad im Schatten, Windstille und keiner einzigen Wolke am Himmel haben wir uns aufgemacht, den Botmanskop, einer der zahlreichen Berge um Stellenbosch herum, zu besteigen. Als Lohn für die Schweißarbeit gab es einen herrlichen Panoramablick.


Das Wetter hier ist äußerst verwirrend, denn es wechselt ständig. Vergangene Woche zum Beispiel: Zwei Tage mit orkanartigen mal kalten mal warmen Winden und am nächsten Tag wieder null Wind und brennende Sonne. Beim Anstieg zeigen sich ein paar Wolken, die mit dem Sonnenuntergang zu einem faszinierenden Bild verschmelzen. Diese Momente sind eher selten. Die windigen Tage lassen nicht auf sich warten. Man spürt bei kaltem Wind die Kraft der Sonne nicht, die Folge Sonnenbrand. So geschehen, bei meinem Ausflug zur Cape Peninsula.

Der erste Ausflug in einen südafrikanischen Nationalpark offenbarte die wilde Seite des Landes. Paviane streunen umher auf der Suche nach Lunchpaketen. Schildkröten, Echsen, Wombats begegnen einem auf dem Weg zum Kap der guten Hoffnung. Was man sonst nur aus dem Zoo kennt, gibt es hier in freier Wildnis. Die Halbinsel am Kap, dem südwestlichsten Punkt Afrikas, zieren Kanonen und Bunker aus vergangenen Zeiten. Kaum vorstellbar, dass hier gekämpft wurde. Etwas nördlich vom Kap gibt es eine Pinguinkolonie. In einem eigens angelegten Reservoir sollen sich die vom Aussterben bedrohten Tiere entwickeln. Am besten soll das Naturerlebnis übrigens im Krüger Nationalpark sein. Diese Tour habe ich mir für Mitte März vorgenommen.